Mahnmal am Bahnhof Fischerhof

NAZIonalismus in Lettland – Die Waffen-SS marschiert durch Riga

Mahnmal am Bahnhof Fischerhof

Mahnmal am Bahnhof Fischerhof

Jedes Jahr am 16. März feiert man in Riga den „Marsch der Legionäre“
Dieser Nazi-Verherrlichung will die Otto-Brenner-Akademie entgegen treten.

Samstag, 16. März 2019 um 14:00 Uhr
Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Bahnhof Fischerhof

Ab 15:00 Uhr geht es im Freizeitheim Ricklingen weiter. Wir diskutieren mit Gästen zu Filmbeiträgen die über Historie und aktuelle Situation informieren.

Der Bahnhof Fischerhof

Infotafel an der Stadtbahnhaltestelle Fischerhof

Infotafel an der Stadtbahnhaltestelle Fischerhof

Über den Bahnhof Fischerhof erfolgten im Dritten Reich die meisten Transporte der Opfer von Rassenhass und Ausgrenzung aus dem südlichen Niedersachsen. Zwischen dem 15. Dezember 1941 und dem 11. Januar 1944 wurden insgesamt 2.174 jüdische Opfer, die zuvor in der Israelitischen Gartenbauschule in Ahlem zusammengezogen worden waren, deportiert. Sie kamen in das Ghetto Riga, das Warschauer Ghetto und in die Konzentrationslager Auschwitz und Theresienstadt. Das Mahnmal wurde vom Niedersächsischen Verband Deutscher Sinti e. V. gestiftet und am 1. März 1996 eingeweiht. Mit seiner Form erinnert der Gedenkstein an die traditionelle Form der zwei Tafeln des Dekalogs. Über der Inschrift „Für alle Verfolgten des Nationalsozialismus“ zeigt der Gedenkstein zwei für Sinti-Grabsteine traditionelle Symbole – ein „Z“, das Sinti und Roma als weithin sichtbares Kennzeichen für „Zigeuner“ in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern tragen mussten und den Davidstern als Symbol für die Juden.

Aktuelle Situation in Riga

Seit der Auflösung der Sowjetunion wird in Lettland am 16. März den angeblichen „Freiheitskämpfern“ der Waffen-SS gedacht, zwischenzeitlich war er sogar offizieller Feiertag. In der Öffentlichkeit werden die deutschen Besatzer als „Befreier“ gefeiert, die zusammen mit den Letten gegen die Sowjet-Armee kämpften. Der SS-Gedenkmarsch und das Verhältnis zu Moskau lockt inzwischen Nationalisten aus ganz West- und Osteuropa nach Riga. Der Marsch wird von der Regierungspartei und der örtlichen Politik unterstützt. Gegendemonstranten bekommen einen Platzverweis oder werden gleich an der Einreise nach Lettland gehindert. Die Otto-Brenner-Akademie will mit dieser Veranstaltung auf diese unsägliche Tradition aufmerksam machen und dem fehlgeleiteten Gedenken entgegenwirken.

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