Geschichten aus der Lindener Geschichte

Lindener Geschichten 1-3Mit den „Geschichten aus der Lindener Geschichte“, die halbjährlich erscheinen hat die Geschichtswerkstatt mit Stadtteilarchiv im Freizeitheim Linden der Otto-Brenner-Akademie begonnen ihr umfangreiches Material auszuwerten und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Zu wechselnden Themen geben die Autoren, mit viel persönlichem Bezug, einen Einblick in die facettenreiche Geschichte des Stadtteils.

Erinnerung bewahren – Identität stiften

Geschichte boomt! Eine Tatsache, die sich nicht allein an der in den zurückliegenden Jahren stetig wachsenden Ausschlachtung historischer Themen speziell in den visuellen Medien ablesen lässt. Die Beschäftigung mit Geschichte, mit lokaler Geschichte, dies zeigen Hunderte Beispiele, ist in gleichem Maße in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Nicht nur in Linden, auch in vielen anderen Stadtteilen Hannovers, in Städten und Gemeinden im gesamten Bundesgebiet existieren heute Initiativen und Gruppen, die lokale Geschichtsforschung betreiben. Eine Geschichtsforschung, die sich nicht allein an den großen Themen und Namen abarbeitet, sondern ihr Augenmerk auf das richtet, was vor Ort gewesen ist, was für den überschaubaren Rahmen des eigenen Stadtteils, des eigenen Quartiers als prägend empfunden wird. Dabei ist nicht auszuschließen, dass sich „die große und die kleine“ Geschichte hier und da kreuzen, da übergeordnete Ereignisse ja immer auch auf der lokalen Ebene ihren spezifischen Niederschlag finden. Grundlegend für die lokale Geschichtsschreibung ist es jedoch, die Erinnerung an die Ereignisse und Begebenheiten, an die Menschen vor Ort zu bewahren und auf diesem Weg ein Bewusstsein für die eigene Geschichte zu schaffen. Kurz: Identität zu stiften.

Ralf Schunk


Heft 3 Juni 2013

Hanomag, Continental, Ahrberg, Gilde Bräu, Werner & Ehlers, Mechanische Weberei, Haguma – die Liste der Unternehmen und ihrer Fabrikanlagen, die einst in nicht unerheblichem Maße das Bild der Stadt Linden prägten, ließe sich noch ein ganzes Stück weit fortsetzen. Die meisten der großen und kleinen Lindener Industriebetriebe haben ihre Produktion in den Jahren zwischen 1945 und etwa 1990 eingestellt – was geblieben ist, sind, blickt man nach Linden-Süd, nach Linden-Nord oder auch nach Limmer, Industriebrachen von teils gewaltigen Ausmaßen. Brachen, die vor allem die Frage nach ihrer sinnvollen Nachnutzung aufgeworfen haben. Welche Konzepte mit Blick auf die Rückeroberung der ehedem unzugänglichen Industrieflächen für die Stadt und ihre Menschen in den zurückliegenden Jahrzehnten in Linden verfolgt wurden bzw. aktuell verfolgt werden, ist Gegenstand des vorliegenden dritten Bandes der Geschichten aus der Lindener
Geschichte.

Deindustrialisierung als Chance
Die Umnutzung der Lindener Industriebrachen
– Seite 5
Es ist erstaunlich viel passiert …
Linden verändert sein Gesicht – Ein Gespäch über den Wandel einer Industriestadt
– Seite 7
Eine unendliche Geschichte
Das Conti-Gelände in Limmer liegt seit 14 Jahren brach
– Seite 51
Ein Wohnhaus wird umgenutzt
Die Selmastraße 6 im Spiegel der Zeit
– Seite 53
Ein gutes Leben für alle erstreiten
Ein Plädoyer für das „Recht auf Stadt“
– Seite 57
Gentrifizierung als Modell
Zur Einordnung eines Begriffes
– Seite 61
Opfer der NS-Militärjustiz
Deserteure auf dem Fössefeldfriedhof
– Seite 63
Gute alte Zeit?
Lindemanns Ausflug in Lindens Gründerjahre
– Seite 68

Autoren:
Sid Auffarth, Torsten Bachmann (tb), Ernst Barkhoff (eb), Jochen Günther (jogun), Maria Gruber, Hans-Jörg Hennecke, Kampagne Ahoi, Jonny Peter (jp), Ralf Schunk (rks) und Klaus Vespermann

Herausgeber:
Otto Brenner Akademie – Treffpunkt der Generationen e.V. in Kooperation mit Landeshauptstadt Hannover Bereich Stadtteilkulturarbeit im Fachbereich Bildung und Qualifizierung

Für 4,00 Euro erhältlich bei:

  • Decius, Falkenstraße 10
  • Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4
  • Küchengartenpavillion, Am Lindener Berge 44
  • Annabee, Stephanusstraße 12-14
  • Lindener Buchhandlung, Limmerstraße 43
  • Antiquariat Wilder, Limmerstraße 60
  • ArteP Buchladen, Limmerstraße 85

oder Online unter www.limetrees.de


Heft 2 Dezember 2012

Geschichten aus der Lindener Geschichte Heft 2Ein Ruf und seine Herkunft
Die Herausbildung der Lindener Andersartigkeit
– Seite 5
Linden – ein Arbeiterlied
Die Entwicklung Lindens
zum Industriestandort und Arbeiterstadtteil
– Seite 7
Sich mit der Geschichte des eigenen Gemeinwesens auseinandersetzen
25 Jahre Stadtteilarchiv im Freizeitheim Linden
– Seite 57
Klassiker über Linden wieder erhältlich
Walter Buschmann:
Linden. Geschichte einer Industriestadt im 19. Jahrhundert
– Seite 64
Das Lindener Stadtwappen
– Seite 67
Der Zeitzeuge
Lindemann stokelt durch Linden … und findet Satiren und Legenden
– Seite 68

Die Fabrik
von Gerrit Engelke

Düster, breit, kahl und eckig
Liegt im armen Vorort die Fabrik.
Zuckend schwillt, schrill und brutal
Aus den Toren Maschinen-Musik.

Schlot und Rohr und Schlot und Schlot,
Heißdurchkochtes Turmgestein,
Speien dickes Qualmgewölk
Ueber traurigstarre Häuser, Straßenkot.

Tausend Mann, Schicht um Schicht,
Saugt die laute Arbeits-Hölle auf.
Zwingt sie all in harte Pflicht
Stunde um Stunde.

Bis der Pfiff heiser gellt:
Aus offnem Tore strömen dann
Mädchen, Frauen, Mann und Mann –
Blasses Volk – müde – verquält –

Schläft der Ort –: glüh und grell
Schreit aus hundert Fenstern Licht!
Kraftgesumm, Rädersausen, Qualm durchbricht
Roh und dumpf die Nacht –

Tag und Nacht: Lärm und Dampf,
Immer Arbeit, immer Kampf:
Unerbittlich schröpft das Moloch-Haus
Stahl und Mensch um Menschen aus.

Autoren: Hans-Jörg Hennecke, Jonny Peter und Ralf Schunk

Herausgeber: Otto Brenner Akademie – Treffpunkt der Generationen e.V. in Kooperation mit Landeshauptstadt Hannover Bereich Stadtteilkulturarbeit im Fachbereich Bildung und Qualifizierung

Für 4,00 Euro erhältlich bei:

  • Decius, Falkenstraße 10
  • Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4
  • Küchengartenpavillion, Am Lindener Berge 44
  • Annabee, Stephanusstraße 12-14
  • Lindener Buchhandlung, Limmerstraße 43
  • Fleischerei Gothe, Limmerstraße 28
  • Antiquariat Wilder, Limmerstraße 60
  • ArteP Buchladen, Limmerstraße 85
  • Stadtbibliothek Linden, Lindener Marktplatz 1

oder Online unter www.limetrees.de


Heft 1 – März 2012

Inhalt:

Erinnerung bewahren – Identität stiften
– Seite 5
Sanierung ist Konflikt
– Seite 9
Ein Stadtteil verändert sein Gesicht
Zwischen Abriss und behutsamer Erneuerung – die Sanierung Linden-Nords

– Seite 15
Vom „Hinterhof“ Hannovers zur ersten Bürgerinitiative in Linden-Nord
– Seite 53
Die Geschichte der Viktoriastrasse
– Seite 61
900 Jahre Linden – ein Datum steht ins Haus
– Seite 67

Autoren: Rainer-Jörg Grube, Jochen Günther, Hans-Jörg Hennecke, Jonny Peter, Ralf Schunk, Klaus Vespermann und Botho Wartze
Herausgeber: Otto Brenner Akademie – Treffpunkt der Generationen e.V. in Kooperation mit Landeshauptstadt Hannover Bereich Stadtteilkulturarbeit im Fachbereich Bildung und Qualifizierung

Für 4,00 Euro erhältlich bei:

  • Decius, Falkenstraße 10
  • Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4
  • Küchengartenpavillion, Am Lindener Berge 44
  • Annabee, Stephanusstraße 12-14
  • Lindener Buchhandlung, Limmerstraße 43
  • Fleischerei Gothe, Limmerstraße 28
  • Antiquariat Wilder, Limmerstraße 60
  • ArteP Buchladen, Limmerstraße 85
  • Stadtbibliothek Linden, Lindener Marktplatz 1
  • Galerie Hellblick, Deisterstraße 70

oder Online unter www.limetrees.de

Bildquellen / Copyright:

  • Lindener Geschichten 1-3: Geschichtswerkstatt im Freizeitheim Linden

4 Gedanken zu „Geschichten aus der Lindener Geschichte

  1. Uwe Molck

    Hallo, mein Großvater John Molck war Lehrer an der weltlichen Schule in Ricklingen. Zumindest hat er dort gewohnt. Er wurde 1933 entlassen, obwohl er Beamter war und musste sich bis 1939 mit einer „Notpension“ und dem Haustürverkauf von Kaffee durchschlagen. `39 wurde er nochmals eingezogen und erhielt einen Sold, der das Überleben der 5 köpfigen Familie zumindest sicherte. Seine 3 Söhne durften aufgrund seiner sozialistischen und weltlich-freidenkerischen Einstellung keine weiterführende Schule besuchen. Nach dem Krieg war er gesundheitlich schwer angeschlagen und konnte nicht wieder in den Schuldienst eintreten. Er leitete bis zur Pensionierung die sog. Lehrerbibliothek in Hannover.
    Kann man die Unterlagen zur weltlichen Schule einsehen oder gibt es eine Veröffentlichung darüber?
    Mit freundlichem Gruß
    Uwe Molck

  2. seiten-admin Beitragsautor

    Alle Unterlagen zum Thema weltliche Schule sind in der Geschichtswerkstatt im Freizeitheim Linden gelagert. Es ist in der Regel montags von 10-12 und mittwochs 17-19 Uhr geöffnet. Es kann auch gerne ein Termin vereinbart werden.

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